Chiropraktik beim Hund

(von Beate Röhl, Chiropraktikerin und Tierärztin)

Chiropraktik ist eine alternative medizinische Behandlungsmethode, die auch bei Hunden eingesetzt werden kann. Die heutige Chiropraktik hat ihren Ursprung in den USA und wurde dort in den 1890er Jahren von Daniel David Palmer entwickelt. Der Fokus der Chiropraktik liegt auf der Korrektur von Fehlstellungen im Bewegungsapparat, um die Gesundheit und das Wohlbefinden des Tieres zu verbessern. Durch die Manipulation von Gelenken, Muskeln und Wirbelsäule, werden Schmerzen und andere Beschwerden gelindert. Chiropraktiker für Hunde sind speziell ausgebildete Tierärzte oder Therapeuten, die sich auf die Manipulation des Bewegungsapparates spezialisiert haben.

Wann ist Chiropraktik für Hunde sinnvoll?
Chiropraktik kann bei Hunden eingesetzt werden, um eine Vielzahl von Beschwerden zu behandeln. Häufige Beschwerden sind z.B. Rückenschmerzen, Arthritis, Hüftdysplasie, Knieverletzungen und Muskelverspannungen. Aber auch immer wiederkehrenden Lahmheiten oder Verhaltensprobleme wie Aggressivität, Nervosität oder Depressionen können auf Schmerzen im Bewegungsapparat zurückzuführen sein, die durch eine chiropraktische Behandlung gelindert werden können. Ein weiterer Grund, warum Hundebesitzer sich für eine chiropraktische Behandlung entscheiden, ist, die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden ihres Tieres zu verbessern, insbesondere bei älteren Hunden. Durch die Korrektur von Fehlstellungen können Nerven und Muskeln besser funktionieren, was zu einer Verbesserung der Körperhaltung, der Beweglichkeit und des allgemeinen Wohlbefindens führen kann.

Wie wird eine chiropraktische Behandlung durchgeführt?
Eine chiropraktische Behandlung für Hunde beginnt in der Regel mit einer gründlichen Untersuchung des Tieres, um festzustellen, welche Bereiche des Bewegungsapparates betroffen sind. Der Chiropraktiker wird dann durch gezielte Manipulationen und Bewegungen versuchen, die Fehlstellungen zu korrigieren und die Mobilität und Funktion des betroffenen Bereichs zu verbessern.
Dabei werden bestimmte Techniken und Bewegungen angewendet, um die Gelenke zu mobilisieren, die Muskeln zu entspannen und die Durchblutung zu verbessern. Eine chiropraktische Behandlung ist in der Regel schmerzfrei und wird von den meisten Hunden gut vertragen. Die Behandlung kann je nach Schweregrad der Beschwerden mehrere Sitzungen erfordern. In einigen
Fällen kann der Chiropraktiker auch Übungen oder Massagen empfehlen, um die Wirksamkeit der Behandlung zu unterstützen und das Tier zu ermutigen, bestimmte Bewegungen auszuführen.

Vorteile der Chiropraktik beim Hund
Die Chiropraktik kann bei Hunden eine effektive Alternative zu herkömmlichen medizinischen Behandlungsmethoden sein, soll diese jedoch nicht ersetzen. Der größte Vorteil der Chiropraktik besteht darin, dass sie eine nicht-invasive Methode ist, die in der Regel ohne Schmerzmittel oder Operationen auskommt. Das bedeutet, dass Hunde keine Nebenwirkungen von Medikamenten oder Narkose erfahren müssen, was insbesondere für ältere Hunde oder solche mit gesundheitlichen Problemen von Vorteil ist.
Darüber hinaus kann eine chiropraktische Behandlung bei Hunden dazu beitragen, dass sie sich schneller erholen und sich schneller wieder bewegen können. Dies kann für Hunde besonders wichtig sein, die aufgrund von Schmerzen oder Beschwerden im Bewegungsapparat eingeschränkt sind und Schwierigkeiten haben, ihre täglichen Aktivitäten auszuführen.
Ein weiterer Vorteil der Chiropraktik beim Hund ist, dass sie dazu beitragen kann, das Immunsystem zu stärken und die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden des Tieres zu verbessern. Indem sie den Körper dabei unterstützt, sich selbst zu heilen und zu regenerieren, kann die Chiropraktik dazu beitragen, dass Hunde gesünder und glücklicher sind und ein längeres und erfüllteres Leben führen können.

Risiken und Vorsichtsmaßnahmen
Wie bei jeder medizinischen Behandlung gibt es auch bei der Chiropraktik bestimmte Risiken und Vorsichtsmaßnahmen, die Hundebesitzer berücksichtigen sollten. Obwohl die Chiropraktik in der Regel sicher ist, kann es in seltenen Fällen zu unerwünschten Nebenwirkungen wie muskelkaterähnliche Beschwerden und Steifheitsgefühlen kommen.
Es ist auch wichtig, darauf zu achten, dass der Chiropraktiker, den man wählt, gut ausgebildet ist und über Erfahrung in der Behandlung von Hunden verfügt. Eine unsachgemäße Behandlung kann zu weiteren Verletzungen führen oder die Gesundheit des Hundes beeinträchtigen.
Hunde mit bestimmten gesundheitlichen Problemen wie Fieber, Knochenbrüchen oder entzündlichen Erkrankungen sowie einem schlechten Allgemeinbefinden sollten nicht behandelt werden.

Fazit
Die Chiropraktik ist eine alternative medizinische Behandlungsmethode, die mit großem Erfolg bei Hunden eingesetzt werden kann. Die Manipulation des Bewegungsapparates kann dazu beitragen, Schmerzen und Beschwerden zu lindern, die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu verbessern. Wenn sie von einem qualifizierten und erfahrenen Chiropraktiker
durchgeführt wird, ist die Chiropraktik eine sichere und wirksame Methode zur Behandlung.